Herkunft und Abstammung des Zwergzebu
Zwergzebus sind kleine, sehr robuste Buckelrinder und stammen überwiegend aus Sri Lanka (bis 1972 Ceylon), ein Inselstaat im indischen Ozean. Das Wort "Zebu" stammt aus dem tibetanischen "Cebu". Cebu bedeutet "Buckel".
Im Jahre 1970 entdeckte der Hobbylandwirt Friedrich von Blücher den hohen Nutzwert der Zwergzebus, die bis dahin hierzulande nur in Zoos und Tierparks zu finden waren. Von seiner Zwergzebuherde stammen wohl heute die meisten Zuchttiere ab.
Laut der Diplomarbeit von Andrea Scholz, Wintersemester 1995/96, hängt wohl die Einfuhr und die Verbreitung des Zeburindes eng mit dem Wirken des Wilhelm von Blücher zusammen, der diese in einer Rinderzuchtfarm in Ostafrika kennengelernt hat. Er führte asiatische Kleinrinder ein, die aus Sri Lanka und dem südlichen Kaukasus stammten. Quelle: Andrea Scholz Diplomarbeit 1995/96
Das Zwergzebu ist ein Vertreter der Buckelrinder und gehört zu der Gruppe der Zeburinder. Das Zwergzebu genießt eine Sonderstellung unter den Fleischrinderrassen. Viele Dokumentationen gibt es hierüber leider nicht.
Zum Zwergzebu sind folgenden Arbeiten erwähnenswert:
1. Markus von Blücher: Anspruchslose Rinder in der Kulturlandschaft Baden-Württembergs.
Beispiel: Zwerg-Zebu (1997)
2. Andrea Scholz: Dipomarbeit "Das Zeburind" Eine neue Mutterkuhrasse in Deutschland
(Wintersemester 1995/96)
3. Wilhelm von Blücher: Zwerg-Zebus bei uns (1987)
Laut Andrea Scholz ist die Entstehung der Zebus eine Folge der Domestikation und der züchterischen Bearbeitung des Rindes durch den Menschen. Die ältesten Haustiere der Menschheit entwickelten sich aus Wildrindern, die sich freiwillig dem Menschen anschlossen.
Als Vorfahre des Zwergzebu benennt man den Auerochse oder Ur. Das Vorkommen der Zwergzebus reicht von Amerika, Australien bis nach Afrika. In Deutschland spielte das Zwergzebu eher ein untergeordnete Rolle, da es nur in unbedeutenden Stückzahlen vorkam. Auch heute zählt das in Reinzucht gezüchtete Zwergzebu eher zu den Exoten. In der Zwergzebuzucht muss mitunter in einer engen Blutlinie gezüchtet werden, da der Bestand des Zwergzebus in Deutschland, vor allem in der Reinzucht und im Herdbuch geführten Bereich, eher die Seltenheit ist.
Bis Ende in die 70.Jahre kamen die Zwergzebus fast ausschließlich in Zoos und Tierparks vor. Ende der 70.Jahre wurden in Baden Württenberg Zwergzebus auch in kleineren Herden, außerhalb der Zoos, gehalten. Das erste Herdbuch für die Zwergzebus wurde 1992 in Baden Württemberg gegründet.